Sophie von Bechtolsheim: "Stauffenberg - mein Großvater war kein Attentäter"
Rezension von Laura Brüggemann
Sophie von Bechtolsheim hat ein Buch über ihren Großvater Claus Schenk Graf von Stauffenberg geschrieben, einem der Verschwörer des 20. Juli 1944. Stauffenberg und sein gescheiterter Versuch, Adolf Hitler und den Nationalsozialismus zu stoppen, sind zu einem Mythos geworden.
Im Zentrum des öffentlichen Interesses steht seit jeher Stauffenberg, der den Sprengsatz im Führerhauptquartier platzierte. Dabei waren weit mehr Menschen unmittelbar an den Anschlagsplänen beteiligt, wie die Autorin auch mit Verweis auf Linda von Keyserlingk-Rehbeins umfangreiche Forschungen über das Netzwerk vom 20. Juli 1944 immer wieder betont. Sie kritisiert die Fixierung auf ihren Großvater, der nun seit 75 Jahren als Projektionsfläche für zahlreiche Interpretationen aus den verschiedensten politischen Richtungen dient und plädiert hingegen für einen Blick auf Stauffenberg „als Mensch in seiner Gebundenheit, mit seinen Beschränkungen und in seiner Freiheit“ (S. 16). Dazu bringt sie drei Ebenen zusammen: die Zeitgeschichtsforschung, das familiäre Narrativ und ihren ganz persönlichen Zugang. Und genau dies macht die Lektüre ihres Buches so interessant. Wir lesen zum Beispiel von den Reaktionen ihrer Umwelt auf ihre familiäre Herkunft und dass es vor allem als Jugendliche nicht immer einfach war, mit dem gesteigerten Interesse von Mitmenschen an ihrer familiären Herkunft umzugehen.
Detailreich nähert sie sich zudem über die Erinnerungen an die Großmutter, die sie sehr warmherzig portraitiert, auch ihrem Großvater. Und dieses Bild verknüpft sie wiederum kritisch mit der Rezeptionsgeschichte des 20. Juli 1944 und der historischen Forschung zum Thema. Ihr Anliegen ist es, Claus Schenk Graf von Stauffenberg nicht länger als bloße Lichtgestalt oder Attentäter dargestellt zu sehen, sondern als Mensch, der er war, der aus einer Mischung aus ethischen, moralischen und religiösen Motiven zum Widerstandskämpfer wurde: „Mein Großvater wollte nicht das Attentat, er wollte den Umsturz; aber den Umsturz, das sah er klar, konnte es nicht ohne das Attentat geben.“ Es sei nicht darum gegangen „Terror in die Welt zu setzen, sondern Tyrannei zu beenden.“ (S. 138f)
erschienen im Verlag Herder, Freiburg im Breisgau 2019, gebunden, 144 S., ISBN: 978-3-451-07217-8
Miron Białoszewski: "Erinnerungen aus dem Warschauer Aufstand"
Rezension von Lars Krägeling
Vor fast genau 75 Jahren, am 1. Oktober 1944, kapituliert die Polnische Heimatarmee im Zentrum von Warschau. Der Versuch, die deutschen Besatzer aus der Hauptstadt, die zu diesem Zeitpunkt noch etwas mehr als 400.000 Einwohner zählt, zu vertreiben, ist gescheitert. Die überlebenden Zivilisten werden zur Zwangsarbeit nach Deutschland deportiert. Bis zur Eroberung der Stadt durch die Rote Armee zerstören die deutschen Truppen systematisch die verbliebenen Bauten der Stadt.
63 Tage zuvor, am 1. August 1944 beginnt der Warschauer Aufstand gegen die deutsche Okkupation, an dessen Ende 200.000 Polen ums Leben gekommen sind und eine europäische Metropole fast vollständig zerstört ist. Miron Białoszewski, der später als bedeutender Lyriker seinen Platz in der polnischen Geschichte finden wird, ist damals 22 Jahre alt. Ein Vierteljahrhundert später erzählt er in seinen „Erinnerungen an den Warschauer Aufstand“, die 1970 erstmals in zensierter Form erschienen, von den Ereignissen dieses Spätsommers.
Białoszewski wollte keine historische Chronik über den Aufstand schreiben, sondern den Lesern Chaos und Untergang in ihrer ganzen Eindringlichkeit schildern. An vielen Stellen liest sich dieses Buch in seinem Stakkato der Eindrücke wie mit einer literarischen Handkamera aufgenommen. Viele Szenen prägen sich ein: Menschen, die ihre Möbel aus den Wohnungen werfen, um daraus Barrikaden zu bauen. Ein Pianist, der unter Artilleriebeschuss Chopins „Revolutionsetüde“ ungerührt weiterspielt. Tote und Verletzte. Gottesdienste ohne Messwein und Hostien. Der Autor verschweigt nichts.
Aufgeschrieben hat Białoszewski seine Erinnerungen erst im Laufe der 1960er Jahre. Als er auf einer Autorenlesung eine in seinen Augen zu pathetische Darstellung der Kriegszeit hört, fällt der Entschluss, das Erlebte in eigenen Worten zu erzählen. Mit seiner Darstellung eckt er nicht nur bei den sozialistischen Geschichtsverwaltern, sondern auch bei vielen Überlebenden des Widerstands an, denn seine Erzählung ist frei von jeglichem Heroismus oder Pathos.
Bei Białoszewski ist das Vergangene keine abgeschlossene Sache, sondern ein Scherbenhaufen. So wird auch der Satzbau zerschlagen. Viele Sätze in diesem Buch bestehen nur aus ein oder zwei Wörtern und es ist das Verdienst der erstmals vollständigen Neuübersetzung von Esther Kinsky, diesen mitunter ruppigen Plauderton auch im Deutschen angemessen zu vermitteln.
Im Februar 1945 kehrt Miron Białoszewski nach Warschau zurück und arbeitet zunächst als Reporter. Zehn Jahre später gründet er in seiner Wohnung das „Teatr Osobny“, das Sartre, Grotowski, Mrozek, Rózewicz und Kantor zu seinen Gästen zählt. In Polen gilt Pamiętnik z powstania warszawskiego als Klassiker. Es bleibt zu hoffen, dass mit dieser gelungenen Neuübersetzung auch in Deutschland viele Leser gewonnen werden können, denn die Erinnerungen bleiben ein zeitloses Buch, das Erstaunliches leistet. Białoszewski schafft einen Erinnerungsraum, der weder Pauschalurteile fällt noch Heldenerzählungen folgt, sondern auf eindringliche Weise das furchtbare Los der Zivilisten während der Kampfhandlungen schildert.
Sabine Friedrich: "Wer wir sind"
Rote Kapelle, kommunistische Gruppen, Weiße Rose, Kreisauer Kreis, 20. Juli:
Dieser Roman vereint sie miteinander, die Frauen und Männer, die sich dem Nationalsozialismus widersetzten. Er erzählt von ihrem Sterben, vor allem aber von ihrem Leben. Dabei entrollt sich vor dem Leser ein gewaltiges Panorama.
Rezensionen:
"Ich habe mich sehr eng an die historischen Fakten gehalten"
(Deutschlandsradio Kultur, 11.10.2012)
Miriam Gebhardt: "Die Weiße Rose. Wie aus ganz normalen Deutschen Widerstandskämpfer wurden"
Rezension von Greet Stichel
„Fünf Freunde, ein Professor und die Suche nach dem Stein des Anstoßes“ (Teil I, S. 29)
Die Autorin Miriam Gebhardt beleuchtet in ihrem Buch die Biografien von Hans und Sophie Scholl, ihrer Eltern sowie ihrer wichtigsten Freude. Viele Mitglieder der „Weißen Rose“ wurden in ihren Familien zu Menschen erzogen, die eine eigene Haltung, einen eigenen Kopf besaßen. Das gilt besonders für die Geschwister Scholl.
Die Taten der Nationalsozialisten löste bei vielen Deutschen während des Zweiten Weltkrieges eine stumme Wut und Angst aus. Innerhalb der „Weißen Rose“ wurde die politische Lage in Deutschland und Europa diskutiert. Es war überlebenswichtig, dass sich die Mitglieder fest aufeinander verlassen konnten. Miriam Gebhardt zeichnet minutiös auf, wann und vor allem warum der Punkt kam, an dem es ihnen nicht mehr genügte, nur mit Worten ihren Widerwillen gegen das Nazi-Regime zum Ausdruck zu bringen. Den Punkt, an dem das Handeln erforderlich wurde. Jedem einzelnen Mitglied der Gruppe war bewusst, dass die Entdeckung ihrer Aktivitäten ihren Tod bedeutete.
Das Buch von Miriam Gebhardt hat eine klare Botschaft: „Jeder Mensch soll und muss selbst denken. Und wenn es darauf ankommt, dann muss man ebenso Haltung zeigen.“ Genau das ist auch in unsere heutige Zeit übertragbar und stärkt die Bedeutsamkeit der beiden Symbolfiguren.
Frauke Geyken: "Wir standen nicht abseits. Frauen im Widerstand gegen Hitler"
Mit ihrem neuen Buch setzt die Göttinger Historikerin und Freya von Moltkes Biografin, Frauke Geyken, den Frauen des Widerstandes gegen Hitler ein längst überfälliges Denkmal und schließt zugleich eine Forschungslücke. Sie zeichnet die Lebenswege und Beweggründe sowohl der Frauen nach, die selbst aktiven Widerstand leisteten - Antje Hasenclever, Cato Bontjes von Beek und Sophie Scholl - als auch die derjenigen, die den Widerstand ihrer Ehemänner unterstützten. Annedore Leber, Rosemarie Reichwein und Freya von Moltke gehörten zu denen, die lange nur als „Frauen ihrer Männer“ gesehen wurden. Die Autorin zeigt eindrücklich, was oft übersehen wurde: Dass auch sie ihr Leben im Wissen um die Aktionen ihrer Männer aufs Spiel setzten und die Trennung von ihren Kindern und Sippenhaft in Kauf nehmen mussten. Schließlich wendet sich die Historikerin zwei Frauen zu, die aus Widerstandsfamilien stammten, ohne selbst informiert und beteiligt gewesen zu sein: Auch das Leben von Inge Aicher-Scholl, Schwester von Sophie und Hans Scholl, wurde durch den Widerstand maßgeblich bestimmt. Ebenso verhielt es sich im Fall von Marie Louise von Scheliha, deren Mann Rudolf von Scheliha ein widerständiger Einzelkämpfer war, der sich durch engagierten Rettungswiderstand auszeichnete und schließlich, von den Narzis als Kommunist und Spion verleumdet, hingerichtet wurde.
Frauke Geyken zeichnet die Wege derjenigen Frauen nach, die den Krieg überlebten. Sie kämpften um die Rehabilitierung ihrer hingerichteten Männer und Angehörigen, die noch Jahre nach dem Krieg als als rechtmäßig verurteilte "Hochverräter" galten. Weiter mussten Sie das Überleben ihrer Familien absichern, denen man jegliche Form der Hinterbliebenenversorgung verweigerte. Sie sorgten schließlich darum, dass in den Jahrzehnten nach dem Krieg das Erbe des Widerstandes nicht vergessen wird. Gut, dass sie mit dem Buch von Frauke Geyken der Vergessenheit entrissen werden.
Gebunden, 352 S. mit 49 Abbildungen, Verlag: C.H. Beck, 2014, ISBN/EAN: 9783406659027, 24,95 €
Rezensionen:
Barbara Möller: "Eine Hausfrau konnte Hitler nicht töten"
(Die Welt, 19.07.2014)
Rezension von Barbara Distel für "sehepunkte"
(sehepunkte: Rezensionsportal für Geschichtswissenschaften, Ausgabe 14 2014, Nr. 11)
Linda von Keyserlingk-Rehbein: "Nur eine »ganz kleine Clique«? Die NS-Ermittlungen über das Netzwerk vom 20. Juli 1944"
Rezension von Maria Rossmanith
Das missglückte Attentat vom 20. Juli 1944 und der anschließende Umsturzversuch zählen zu den Schlüsselereignissen der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts und sind zu einem Symbol des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus geworden. In ihrem Buch widmet sich Linda von Keyserlingk-Rehbein erstmals einer detaillierten Analyse der nationalsozialistischen Ermittlungen über das »Netzwerk vom 20. Juli 1944«, um anhand von Netzwerktheorien herauszustellen, was das NS-Regime tatsächlich über das Beziehungsgeflecht des zivil-militärischen Widerstandes von 1938 bis 1944 wusste.
So hinterfragt bereits der Buchtitel die von der NS-Propaganda postulierte Behauptung, es habe sich bei dem »Netzwerk vom 20. Juli 1944« lediglich um eine »kleine Clique« gehandelt. Eine Formulierung der NS-Ermittler, die mitunter noch heute die öffentliche Wahrnehmung des Widerstandskreises prägt, die die Autorin jedoch zusammen mit anderen Vorurteilen durch ihre methodisch innovative Untersuchung widerlegen kann. Damit deckt sie nicht nur die Fehlerhaftigkeit der NS-Quellen auf, sondern verdeutlicht auch die Vielschichtigkeit und Komplexität von Strukturen und Personengruppen des Gesamtnetzwerks vom 20. Juli 1944.
Von besonderer Bedeutung ist hierbei der differenzierte Einblick, den die Autorin den Leser*innen in die politischen und insbesondere in die vielfältigen persönlichen Verbindungen der Akteure gewährt und damit unser Wissen und Bewusstsein über die Widerstandsgruppe vom 20. Juli 1944 entscheidend erweitert.
Astrid von Pufendorf: Mut zur Utopie. Otto Klepper – ein Mensch zwischen den Zeiten
Rezension von Julien Then
Selten spiegeln sich die Widersprüche der Zeit in einer politischen Vita so sehr wie in der Otto Kleppers. In der Zwischenkriegszeit trieb der parteilose, liberale Politiker als Präsident der Preußischen Zentralgenossenschaftskasse die Rationalisierung des Genossenschaftswesens und die Reform des ostelbischen Grundbesitzes voran, um die demokratischen Kräfte der Weimarer Republik zu stärken. Als letzter preußischer Finanzminister im Kabinett von Otto Braun (1925 – 1932) versuchte er, gegen den Staatsstreich Papens, der die preußische Regierung unter sozialdemokratischer Führung rechtswidrig absetzte, vorzugehen. Als früher Gegner der Nationalsozialisten lehnte er jegliche Zusammenarbeit ab. Bereits 1933 musste er ins Exil gehen, es folgte eine Flucht um die Welt, die ihn über Finnland nach China, die Vereinigten Staaten, Spanien, Frankreich und Mexiko führt.
Bei seiner Rückkehr nach Deutschland engagierte sich Klepper in der „Wirtschaftspolitischen Gesellschaft von 1947“ (Wipog), einer Vereinigung von Unternehmern, Handelskammervertretern und Wirtschaftswissenschaftlern, die für eine marktwirtschaftlich-liberale Wirtschaftsordnung in Deutschland eintraten. Diese rief schließlich die Frankfurter Allgemeine Zeitung als ihr publizistisches Organ ins Leben, als deren Geschäftsführer Klepper kurzzeitig fungiert.
Astrid von Pufendorf zeichnet in ihrer Biographie - eine überarbeitete Version ihrer 1997 erschienenen Dissertation - ein facettenreiches Portrait, das Otto Klepper als ein Politiker des Ausgleichs und Kompromisses in einer von Gegensätzen zerrissenen Zeit zeigt. Klepper erscheint als integrative Figur, die im Widerstreit der Partikularinteressen nie das Ganze aus dem Blick verliert. Nicht nur in dieser Hinsicht kann uns Klepper auch heute als Vorbild dienen.
erschienen im Societäts-Verlag, Frankfurt a. M. 2015, 376 S., ISBN: 9783955421182, 15 €
Axel Smend: "Gedanken sind Kräfte. Eine persönliche Annäherung an den Widerstand meines Vaters Günther Smend"
Rezension von Franziska Fischer
Der Offizier Günther Smend (1912 - 1944) bezahlte sein Mitwirken im Widerstand gegen den Nationalsozialismus mit dem Leben. Drei Monate nach der Geburt von Sohn Axel wurde er ermordet. Später erhält seine Frau, Renate Smend, einige persönliche Sachen ihres Mannes zurück, darunter auch das Büchlein „Gedanken sind Kräfte“. Für sie wird es zu einem großen Halt, weil sie erkennt, welche Bedeutung es für ihren Mann hatte. Und weil sie aus den Eintragungen jene Gedanken nachvollziehen kann, die er ihr nicht mehr persönlich übermitteln konnte. Für seinen Sohn Axel Smend wurde das Büchlein Schlüssel zum Verständnis des Vaters. Es zeigt Günther Smend als gläubigen Christen und gibt seinen Hinterbliebenen Halt und Orientierung.
In seinem bewegenden, aber nie pathetischen Text, verknüpft Axel Smend Notizen seines Vaters mit der Geschichte seiner Familie, die wie die Angehörigen anderer Widerstandskämpfer nach 1945 Anfeindungen erleben musste. Beeindruckend sind auch die detaillierten historischen Informationen aus diversen Quellen zur Rolle seines Vaters beim Attentat vom 20. Juli.
Axel Smend ist Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung 20. Juli 1944 sowie Mitglied des Stiftungsrates der Freya von Moltke-Stiftung: Beide Stiftungen engagieren sich für das Wachhalten der Erinnerung an den Widerstand und die politische Bildung der jungen Generationen. Nicht nur Taten, auch Gedanken würden der Nachwelt Rückhalt geben, „um in ihnen selber Trost und Zuversicht zu finden“, schreibt er.
erschienen in der Reihe: Stuttgarter Stauffenberg-Gedächtnisvorlesung (Haus der Geschichte Baden-Württemberg und der Baden-Württemberg Stiftung)
Gebunden, 38 Seiten, Wallstein Verlag, Göttingen 2016, ISBN: 978-3-8353-3077-1, 7,90 €
Timothy Snyder: "Über Tyrannei. Zwanzig Lektionen für den Widerstand"
Rezension von Ilja Weikum
Es gibt zu denken, wenn ein Historiker und Holocaustforscher während des Wahlkampfes in den USA, in dem ein Präsidentenkandidat das freiheitlich demokratische System ablehnt und Lüge zur Wahrheit machen will, ein Buch über den Widerstand schreibt. „Geschichte wiederholt sich nicht, aber wir können aus ihr lernen“ beginnt er sein Buch.
In 20 „Lektionen“ erläutert Timothy Snyder, wie Bürger*innen am besten populistischen und autokratischen Bestrebungen entgegenwirken können. Dabei verbindet Timothy Synder eindrucksvoll die Geschichte der gescheiterten Demokratien im Europa der 20er und 30er Jahre mit Aussagen zu Entwicklungen im USA-Wahlkampf 2016 und dem Erstarken antiliberaler, populistischer und rechtsextremer Tendenzen, auch in Europa.
Snyders Empfehlungen bestechen durch Klarheit, Praktikabilität und Pragmatismus. Sie seien, schreibt der Journalist Jens Bisky in der Süddeutschen Zeitung „ein Verhaltenskodex, das demokratische Minimum“ und ein „guter Anlass zum Streit über Routinen der offenen Gesellschaft“. Ja, das stimmt. Und deswegen ist das Buch gerade heutzutage sehr lesenswert.
erschienen im C.H. Beck Verlag, München 2017, 127 Seiten, ISBN: 978-3406711466, 10,00 €