Konferenz: "Deutsch-polnische Verständigung"
"Deutsch-polnische Verständigung und ihre Bedeutung für die Gestaltung der EU. Tagung zum 20. Jahrestag der Kreisauer Versöhnungsmesse 1989."
In Kooperation mit den Landesvertretungen von Niedersachsen und Niederschlesien bei der EU hat die Freya von Moltke-Stiftung am 24. und 25. Februar 2010 eine Konferenz in Brüssel ausgerichtet. Der 20. Jahrestag der Kreisauer Versöhnungsmesse mit Tadeusz Mazowiecki und Helmut Kohl 1989 wurde zum Anlass genommen, um über die Bedeutung der deutsch-polnischen Verständigung für den europäischen Integrationsprozess nachzudenken. Ziel der Veranstaltung war es auch, die Bedeutung Kreisaus als Ort europäischer Visionen – im Kreisauer Kreis – und der europäischen Begegnung – das Neue Kreisau – im Zentrum Europas zu stärken.
Die Konferenz wurde am 24. Februar in der Académie Royale des Sciences, des Lettres et des Beaux-Arts de Belgique mit Begrüßungen durch Helmuth Caspar von Moltke, Grzegorz Warzocha (Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung) und einer Ansprache von Erzbischof Alfons Nossol zur "Aussöhnung als einem europäischen Wert" eröffnet. Anschließend spielten Daniel Hope (Violine) und Se¬bastian Knauer (Klavier) Stücke von Manuel de Falla, Felix Mendelssohn Bartholdy und Edvard Grieg. Beide Künstler haben mit ihrem großzügigen Geschenk an unsere Stiftung – der wunderbaren Musik und ihrer so kenntnisreichen wie humor¬vollen Anmoderation der Stücke – die rund 220 Gäste begeistert. Bis in den späten Abend blieben die Gäste bei Gesprächen und Wein in der Académie. Während des Empfangs wurde zum ersten Mal eine kleine Ausstellung zum Neuen Kreisau und seiner Geschichte gezeigt.
Am 25. Februar wurde die Konferenz im Ausschuss der Regionen mit Reden und hochkarätig besetzten Podien fortgeführt. Den Auftakt gab mit seiner Einführung Ministerpräsident von Niedersachsen und Kuratoriumsmitglied Christian Wulff, gefolgt vom niederschlesischen Vizemarschall Grzegorz Roman. Richard von Weizsäcker, ehemaliger Bundespräsident und Kuratoriumsmitglied, der polnische Kommissar Janusz Lewandowski, der britische Historiker und Publizist Neal Ascherson, die französische Abgeordnete des Europäischen Parlaments und dessen ehemaliger Präsident, Sylvie Goulard und Hans-Gert Pöttering schafften es, in dem von Gunter Hofmann (DIE ZEIT) moderierten Gespräch die deutsch-polnischen Beziehungen in der Vergangenheit und in der Zukunft in eine europäische Perspektive einzubetten.
Auch die zivilgesellschaftlichen Initiativen, darunter Kreisau und Institutionen, die mit den Zivilgesellschaften in Polen und Deutschland zusammenarbeiten, kamen in diesem Kontext zu Wort: An dem von Piotr Buras (Gazeta Wyborcza) moderierten Nachmittagspodium waren das Deutsche Poleninstitut mit Dieter Bingen, die Stiftung für Deutsch-Polnische Zusammenarbeit mit Albrecht Lempp, das Deutsch-Polnische und das Deutsch-Französische Jugendwerk mit Paweł Moras und Béatrice Angrand, sowie - last but not least - Kreisau mit Annemarie Franke vertreten. Einen Beitrag leistete auch der stellvertretende Generaldirektor in der Europäischen Kommission Jan Truszczyński, zuständig für Bildung, Kultur, Mehrsprachigkeit und Jugend, sowie der Direktor des Ausschusses der Regionen Gerhard Stahl. Zu Europavisionen des Kreisauer Kreises und zur Bedeutung des Neuen Kreisaus sprachen darüber hinaus der Rechtswissenschaftler und ausgewiesener Kenner der Kreisauer Neuordnungspläne, Ulrich Karpen, und der polnische Deutschlandexperte Adam Krzemiński.
An der Konferenz nahmen 160 Gäste teil, die meisten von ihnen Abgeordnete des Europäischen Parlaments, Mitarbeiter von EU-Institutionen sowie von Landes- und Regionenvertretungen bei der EU. Es hat uns ganz besonders gefreut, dass auch eine Gruppe unserer Stifter nach Brüssel gekommen ist, um an der Konferenz teilzunehmen.
Während und nach der Konferenz haben wir viele positive Rückmeldungen bekommen und freuen uns, mit der Veranstaltung auch dem Ziel unserer Stiftung – das Neue Kreisau und seine Botschaft stärker in Europa zu verankern – näher gekommen zu sein.
Das wäre ohne großzügige Förderer und Unterstützer nicht möglich gewesen. Allen voran möchten wir dem Ministerpräsidenten und unserem Kuratoriumsmitglied Christian Wulff danken, dass er unsere Idee eine Konferenz in Brüssel zu veranstalten nicht nur begeistert aufgenommen, sondern auch in der langen Vorbereitungszeit tatkräftig unterstützt hat. Daniel Hope und Sebastian Knauer gilt unser Dank für ihre herrliche Musik. Dem deutschen Auswärtigen Amt (Berlin), der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit (Warszawa), der Allianz Kultur Stiftung (München) sowie dem Land Niedersachsen und der Wojewodschaft Niederschlesien danken wir für die großzügige finanzielle Unterstützung, dem Ausschuss der Regionen für die zur Verfügungsstellung von Konferenzraum und Simultanübersetzern. Unser Stifter und mehrfacher Förderer, die Hamburger Gesellschaft für Unternehmenskommunikation plan p., half tatkräftig bei der grafischen Umsetzung unserer neuen Ausstellung – auch dafür danken wir! Unseren unmittelbaren Partnern und Mitorganisatoren – Sabine von Zanthier aus der Repräsentanz des Landes Niedersachsen und Bartłomiej Ostrowski aus der Vertretung von Niederschlesien bei der EU sowie deren Kollegen und Kolleginnen – vom Herzen ein Dank für ihre Unterstützung und die bereichernde Zusammenarbeit!