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Benefizkonzert des Jungen Klangforum Mitte Europa

Am 19. September 2005 fand im Herbert-von-Karajan-Saal der Berliner Universität der Künste ein Konzert des Jungen Klangforums Mitte Europa statt.

Die rund 95 jungen Musiker aus Deutschland, Polen und Tschechien spielten in den Tagen zuvor in der Kreisauer Begegnungsstätte ein Programm für ihre Japan-Tournee ein. Dieses Programm wurde am 19.09. in Berlin erstmalig aufgeführt. Die Einnahmen aus dem Konzert sind der Freya von Moltke-Stiftung zu Gute gekommen und tragen zum Erhalt Kreisaus bei.

Dem im Jahre 2000 von deutschen Musikern und dem Dirigenten Christoph Altstaedt gegründeten Orchester liegen die Ideen der Völkerverständigung und der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Mitteleuropa besonders nah. Václav Havel, Lech Wałęsa und Dr. Richard von Weizsäcker – letzterer ein Mitglied des Kuratoriums der Freya von Moltke-Stiftung – sind Schirmherren des Orchesters.

Das Junge Klangforum Mitte Europa wurde mit dem "Grant for Young Artists" und dem Nachwuchspreis von PRAEMIUM IMPERIALE (Japan), einem der renommiertesten Kunstpreise der Welt, ausgezeichnet.

Das Konzertprogramm bot den Zuhörern eine Reise durch verschiedene Kulturen und verschiedenen Epochen. Werke der Moderne und der Tradition spiegelten das breite Spektrum der Musik wider:

  • Maki Ishii („Fu-Shi“-1989)
  • Robert Schumann („Konzert für Violoncello und Orchester a-Moll, op. 129“)
  • Moritz Eggert („Primus“ für Konzert und Orchester – Uraufführung dieses Auftragwerks) sowie
  • Gustav Mahler („Totenfeier“ – Urfassung der 2. Sinfonie)

Das Orchester spielte unter Dirigent Christoph Altstaedt, Solisten waren Nicolas Altstaedt (Violoncello) und Nabil Shehata (Kontrabass).

Das Konzert, gegeben von jungen Musikern Europas, bewies erneut, dass die Sprache der Musik Grenzen überschreitet und Menschen zusammenbringt. Begeistert feierten die rund 300 versammelten Zuhörer u.a. das erstmalig aufgeführte Stück für Kontrabass und Orchester sowie dessen Komponisten Moritz Eggert.

Im November diesen Jahres erhielt das Orchester den Marion-Dönhoff-Förderpreis 2005. In seiner Dankesrede nahm Geschäftsführer Holger Simon ausdrücklich Bezug auf Kreisau als einen inspirierenden Ort für das Junge Orchester:

Helmuth James von Moltke schrieb 1942 nach einer Sitzung des Kreisauer Kreises: "Für uns ist Europa nach dem Kriege weniger ein Problem von Grenzen, Plänen und Organisationen, sondern die Frage, wie das Bild des Menschen in unserem Herzen wieder aufgerichtet werden kann." Es ist wesentlich einfacher das Bild des Mitmenschen im eigenen Herzen zu entdecken, wenn man ein Konzert zusammen gespielt hat. Der Rahmen, in dem das Junge Klangforum Mitte Europa junge Menschen aus Polen, Tschechien und Deutschland zusammen- bringt, ist, verglichen mit der Gedankenweite eines von Moltkes eher bescheiden, aber wir haben in unserem Orchester direkt eine gemeinsame Sprache gehabt: die Musik.

Der "Marion Dönhoff Förderpreis 2005" ist für unser Orchester eine große Auszeichnung, für die ich Ihnen sehr danke.

Das nächste große Projekt unseres Orchesters wird im August 2006 stattfinden. Wir werden das musikalische Programm in Kreisau einstudieren. Dieser Ort, das heutige Kzyżowa in Polen, ist für uns einer der wichtigsten Orte in Europa.